Immer wieder in den letzten Wochen weisen Menschen hier in den Kommentaren ganz enthusiastisch auf ein Buch des ehemaligen Journalisten Udo Ulfkotte hin.
Dessen Kernthese lautet: In Deutschland existiere keine Pressefreiheit mehr und praktisch alle „Mainstream-Journalisten“ seien von der Nato und ihren Geheimdiensten gekauft und gelenkt.
An sich wäre dieser geballte Quersinn ja keine weitere Auseinandersetzung wert. Aber da er offenbar viele Menschen fasziniert, entsteht ein paradoxes Dilemma, das der deutsche Medienjournalist Stefan Niggemeier beschreibt: Setzt man sich nicht mit dem Buch auseinander, belegt das nur die „Verschwörung“, dass es „totgeschwiegen“ werden müsse. Setzt man sich damit auseinander, belegt das, wie wichtig und richtig das Buch sei.
Nein, ist es nicht. Und Niggemeier weist das in diesem Text (der neuen Journalismus-Plattform krautreporter.de) Absatz für Absatz nach.
Könnte natürlich auch ein Teil der Verschwörung sein – nur ist Niggemeier unangenehmerweise einer der wenigen Journalisten, die selbst Ulfkotte gelten lässt (wobei: jetzt wahrscheinlich nicht mehr). Also: Dringende Leseempfehlung!
PS: Nein, ich werde weder von der Nato noch von irgendwelchen Geheimdiensten bezahlt oder gelenkt. (Auch nicht von der SPÖ, von Raiffeisen, den Grünen, den Bilderbergern, den Freimaurern oder sonst wem…)
PPS: Wenn es in Deutschland „keine Pressefreiheit mehr gibt“ – warum ist Ulfkottes Buch dann nicht verboten? (Von den Geheimdiensten übersehen?)
PPPS: Sollten Sie sich für ein ernsthaftes Buch zu den – natürlich vorhandenen – Defiziten und Problemen etablierter Medien interessieren, empfehle ich Ihnen das (nicht mehr ganz neue aber nach wie vor sehr interessante) Buch „Flat Earth News“ des Guardian-Journalisten Nick Davies.