Für den Nasenabstrich fährt mir die Ärztin mit einem Staberl ziemlich weit ins linke Nasenloch hinauf, echt unangenehm, aber weniger schlimm als befürchtet. In 24 Stunden soll das Testergebnis da sein. Aber wir ziehen jetzt schon ein. Wenn wer positiv ist, muss er morgen eben wieder raus aus unserer Corona-WG am Küniglberg. Bis dahin gilt es, voneinander maximal Abstand zu halten.
Rund 30 ORF-Mitarbeiter*innen sind hier Dienstag Abend eingezogen: Regie, Kameraleute, CvDs, Grafik, Moderator*innen, Maske, Sendeleitung – wen man eben braucht, um die Info-Sendungen von der ZiB um 13h00 bis zur ZiB2 im abgeriegelten Newsroom zu produzieren. Wir haben den zweiten Stock für uns, den darf sonst niemand betreten. Der Rest des ZiB-Teams – Redakteur*innen, Reporter*innen, Dispo und Administration – sitzt im ersten Stock oder in Außenstudios über Wien verteilt und darf zuhause schlafen.
Ich habe Glück, ich habe auch im corona-freien Leben ein Büro in der Chefredaktion gegenüber vom Newsroom, in dem seit heute eben auch ein Bett steht. Es ist etwa 25 cm hoch und 80 breit, die Matratze muss ein überzogenes Brett sein und die Bettwäsche dürfte eine Firma dem ORF aus ihren unverkäuflichen Lagerbeständen überlassen haben. Sagen wir so: Der Mustermix ist mutig. Andererseits: Sieht ja keiner außer mir.