Im Schweizer Radiosender SRF3 hat mich Moderator Dominic Dillier für die Talk-Sendung Focus knapp eine Stunde lang über die aktuelle Politik in Österreich, unsere bemerkenswerte Medienlandschaft und meine Arbeit befragt. Hier zum Nachhören:
Alle Beiträge von Armin Wolf
Die Schweden-Macher
Das ist eine sehr faszinierende Recherche darüber, wie Schweden im rechtspopulistischen und rechtsextremen Diskurs zu einem universellen Codewort für „Chaos durch Zuwanderer“ geworden ist und zu einem ähnlichen Kampfbegriff wie Soros. Die zentralen Akteure: Die Schwedendemokraten, rechte Websites aus Schweden, Russland und den USA, ein russisches Fernsehteam und eine angebliche Autoteile-Firma aus Berlin.
Der Filterclash: Warum wir alle so gereizt sind
Eine Frage der Perspektive
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Wählen mit dem Gewehr
Nach den jüngsten Schusswaffen-Massakern in den USA ist auf Twitter wieder diese – schon etwas ältere aber sehr bemerkenswerte – Auswertung der Präsidentenwahl 2016 kursiert: Kein anderer Faktor korrellierte so direkt mit der Wahlentscheidung Trump oder Hillary wie der Besitz einer Schusswaffe.
NEW YORK TIMES, 5.10.2017
Wie funktioniert Journalismus?
Das ist ein wirklich großartiges Projekt für alle, die sich für Journalismus interessieren – vor allem aber für Lehrer*innen und Schüler*innen.
Die vom legendären SPIEGEL-Reporter Cordt Schnibben initiierte Reporterfabrik, eine Art Online-Journalistenschule, zeigt, wie Medien funktionieren. (Offenlegung: Ich bin Mitglied im Fabrik-Kuratorium).
Was lernen Politiker*innen in Medientrainings?
Heute Abend beginnen die diesjährigen ORF-Sommergespräche, die meistdiskutierte Interviewserie im heimischen Fernsehen. 1981 fanden sie zum ersten Mal statt – damals, um bei der REPORT-Vorläufersendung POLITIK AM FREITAG die nachrichtenschwächsten Sommerwochen zu überbrücken. Weil 1981 nur drei Parteien im Nationalrat vertreten waren, gab es auch nur drei Sommergespräche: PaF-Chef Peter Rabl sprach mit ÖVP-Chef Alois Mock und FPÖ-Obmann Norbert Steger, SPÖ-Kanzler Bruno Kreisky wurde von Fernsehintendant Franz Kreuzer interviewt.
Berühmt wurde das Steger-Gespräch. Weniger wegen des Inhalts – kein Mensch weiß mehr, was damals gesagt wurde. Sondern weil Interviewer Peter Rabl wegen der Riesenhitze mit dem FPÖ-Chef in den Swimmingpool sprang, um das Gespräch dort zu beenden (Video). Es blieb eine einmalige Einlage.
Das bisher meistgesehene Sommergespräch war 36 Jahre später jenes von Tarek Leitner mit dem damals neuen ÖVP-Chef Sebastian Kurz, wenige Wochen vor der Nationalratswahl 2017. 1.034.000 Zuseher*innen waren durchschnittlich dabei. (Hier eine vollständige Auflistung aller ORF-Sommergespräche bisher, inkl. zahlreicher Screenshots.)
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Die Konterrevolution der Zornigen
Von all den Büchern, die ich in den letzten Jahren über Populismus gelesen habe, ist dieses das lohnendste. Die deutsche Soziologin Cornelia Koppetsch (TU Darmstadt) sieht den Aufstieg der Rechtspopulisten in Europa und den USA als „Konterrevolution“ gegen die Folgen der Globalisierung seit 1989 – als „kollektiven, emotionalen Reflex“ auf einen „noch unbewältigten epochalen Umbruch“. Das ist ihre grundsätzliche These. Was ihr Buch aber vor allem spannend macht, ist die Differenziertheit und Tiefe der Analyse und wie sie aus verschiedenen soziologischen Perspektiven hergeleitet wird.
GEWINNER UND VERLIERER
Die Globalisierung führte laut Koppetsch zur Herausbildung einer postnationalen, akademisch gebildeten, urbanen professionellen Klasse von Kreativ- und Wissensarbeitern. Deren kosmopolitischen, ökologisch-bewussten, gesellschaftlich-liberalen Lebensstil hat der amerikanische Journalist David Brooks schon vor knapp zwanzig Jahren präzise beschrieben – in seinem globalen Bestseller „Bobos in Paradise“. Gute Ausbildung, Sprachkenntnisse und „global einsetzbares kulturelles Kapital“ machen das „postindustrielle Bürgertum“ der bourgeoisen Bohemiens zu den Gewinnern der wirtschaftlichen Liberalisierung und Globalisierung.
Wer hat die Zeitungsbranche geschrumpft?
Anfang der 70er Jahre wurden in den USA jeden Tag mehr als 60 Millionen Tageszeitungen verkauft. 2018 ist die Gesamtauflage (Print + digital) auf 28,6 Millionen gefallen, nochmal ein Minus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
2005 haben US-Zeitungen knapp 50 Milliarden Dollar mit Werbung verdient. 2018 waren es noch 14,3 Milliarden, um 13 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Details sind in diesem Text nachzulesen (und ausführliche Daten zur Situation der gesamten Medienindustrie in den USA im Jahr 2018 gibt es hier).