Alle Beiträge von Armin Wolf

Geboren am 19. August 1966 in Innsbruck. Studium der Politikwissenschaft (mit einer Fächerkombination aus Zeitgeschichte, Soziologie und Erwachsenenbildung) in Innsbruck und Wien. Sponsion 2000, Promotion 2005. Postgraduate-Studium Business Administration in Berlin, MBA 2010. Seit 1985 ORF-Journalist. Ab 2002 Moderator der ZiB2, seit 2010 auch stellvertretender Chefredakteur der TV-Information.

Von wegen „Ende der Geschichte“…

Sehr lesenswertes, ausführliches Interview darüber, wie gefährdet unsere liberalen Demokratien sind. Der neue „Nationalismus“, den Mounk vorschlägt, hat natürlich nichts mit dem ethnischen oder rassischen Nationalismus der Vergangenheit zu tun, sondern viel mehr mit dem, was Habermas „Verfassungspatriotismus“ nennt, also mit einer „Nation“ als wertegeleitete Gemeinschaft, zu der sich Bürger aktiv bekennen.


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SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 15.2.2018

Wolf, diese Heulsuse

Ich habe seit gestern hunderte E-Mails und Postings bekommen und 99,5 Prozent davon waren supernett. Vielen herzlichen Dank!

Einige wenige waren – erwartbar – unfreundlich. Und manche haben sich mit ihren Beschimpfungen auch richtig Mühe gegeben, wie etwa Herr D.

(Ich vermute, er meint Phagozyten.)

Es war also nicht so gemeint…

Herr Strache hat sein Facebook-Posting über mich ergänzt: Es tue ihm leid, „wenn Wolf das persönlich genommen hat“, es sei „nicht personenbezogen“ gewesen. Was interessant ist bei einem Plakat, das nur aus meinem Foto besteht und auf dem als einziger mein Name steht.

Herr Strache hat mich auch angerufen, um mir das selbst zu sagen. Er hätte sich über den ORF geärgert und einen Bericht von Tirol-heute. Dass ich nichts mit Tirol-heute zu tun habe, weiß er natürlich.

Da ich seither mehrfach gefragt wurde, ob ich bei meiner Klage bleibe. Ja, das tue ich. Erstens steht das diffamierende Fake-Plakat unverändert bei Herrn Strache online und wird von seinen Fans fleißig weiter geteilt. Und machen wir doch ein kleines Gedankenexperiment:

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Ich habe in 32 Jahren als Journalist noch nie wen geklagt

Aber jetzt mache ich eine Ausnahme.
Heinz-Christian Strache hat heute auf seiner privaten Facebook-Seite mit immerhin 40.000 Fans ein gefaktes ORF-Plakat mit einem großen Bild von mir gepostet und dem Text: „Es gibt einen Ort, an dem Lügen zu Nachrichten werden. Das ist der ORF. Das Beste aus Fake News, Lügen und Propaganda … Im Fernsehen. Im Radio. Und auf dem Facebook-Profil von Armin Wolf.“  (Mehr dazu hier.)

Nun bin ich wirklich nicht wehleidig und Herr Strache hat ja schon einiges Unfreundliches über mich gepostet, aber „Lügen“ – also das wissentliche Verbreiten von Unwahrheiten – hat mir in mehr als drei Jahrzehnten Arbeit als Journalist noch nie ein Politiker vorgeworfen. Und schon gar nicht der Vizekanzler der Republik.

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Weniger Facebook, mehr Blog

Mark Zuckerberg und ich hatten einen Deal.
Also, nicht persönlich, aber seit ich auf Facebook im Jahr 2010 eine Fan-Page angelegt hatte, war unser Deal, dass ich dort Texte schreibe, die ziemlich viele Menschen abonniert haben (bis heute Mittag waren es 294.487) und dass Facebook meine Postings meinen Abonnenten und auch ihren Freunden – wenn die Texte geteilt werden – zeigt.

Ich habe so für Inhalte, mit denen ich vor allem auch jüngere Menschen erreichen wollte, Leser bekommen – und Facebook hat gratis Inhalte bekommen, neben denen Werbung verkauft werden konnte.

Und dieser Deal hat für uns beide einige Jahre lang sehr gut funktioniert. Ich habe meine FB-Seite wie einen Blog verwendet, relativ selten was geschrieben, aber mit vielen Postings weit über eine Million Leute erreicht (mit einem Text zur Flüchtlingsdebatte sogar fast vier Millionen) und mit praktisch jedem Posting mehrere hunderttausend. Und Facebook hat mit meinen Gratis-Inhalten – und den Inhalten von Millionen anderen Pages – sehr, sehr viel Geld verdient.

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