Archiv der Kategorie: Lesezeichen

Hier finden Sie Links zu lesenwerten Artikeln aus den verschiedensten Quellen, auf die ich bei meinen Recherchen oder sonst beim Lesen stoße. Auch hier meist zu Themen aus Medien und Politik. Es sind i.d.R. längere und eher zeitlose Texte: Essays, Hintergrundberichte, wissenschaftliche Studien. Für eine Übersicht aller verfügbaren Kategorien klicken Sie bitte hier.

Putins Koch und Söldner

Es war eine bizarre 24 Stunden-Revolte, als Jewgeni Prigoschin und seine Wagner-Söldner am 24. Juni 2023 damit drohten, nach Moskau zu marschieren. Wladimir Putin sprach in einer düsteren TV-Ansprache von “Verrat” und drohte mit drakonischen Strafen. Kurz darauf war der Mann, der als “Putins Koch” bekannt geworden war, in Belarus, der Haftbefehl gegen Prigoschin wurde wieder aufgehoben und, wie man heute weiß, traf er wenige Tage später Putin persönlich.

Der NEW YORKER hat in einer sehr ausführlichen Recherche diese Tage rekonstruiert – und die Geschichte der “Gruppe Wagner” und ihres Gründers detailreich nachgezeichnet, auch mithilfe ehemaliger Söldner. Sehr lesenswert!

NEWYORKER.COM, 31.7.2023

Wie objektiv können und müssten Journalist·innen sein?

In den letzten Jahren hat in der Medienbranche und in der Wissenschaft eine große Debatte über Objektivität im Journalismus begonnen. Gibt es sowas wie Objektivität überhaupt? Und selbst wenn: Ist Objektivität in der Berichterstattung über Klimaleugner, Rassisten oder Demokratiefeinde erstrebenswert?

A. G. Sulzberger, seit 2018 der Herausgeber der NEW YORK TIMES, des wohl einflussreichsten Mediums der Welt, hat dazu einen brillanten Essay geschrieben. Er ist sehr lang, aber sehr lesenswert!


Wer ist Elon Musk?

Elon Musk kauft also Twitter. Um schlanke 44 Milliarden Dollar, was uns allerdings keine Sorgen machen muss, er hat danach noch immer mehr Geld als jeder andere Mensch auf dem Planeten. Aber wer ist Elon Musk?

TIME hat ihn 2021 zu seiner „Person des Jahres“ gewählt und ein ausführliches, lesenswertes Porträt recherchiert.

TIME.COM, 13.12.2021

Der Mann, der sagt, was „fit to print“ ist

Die New York Times ist das wohl renommierteste Medienhaus der Welt. Rund 1.700 Journalist·innen arbeiten rund um die Welt für das „paper of record“, vor allem aber für die fantastische NYT-Website, samt ihren vielen Online-Ablegern von Podcasts bis zu Video-Dokumentationen. „All the news that´s fit to print“, ist seit 1897 der Slogan der Zeitung und ab Juni entscheidet ein neuer Chefredakteur, welche News das sein werden.

Joe Kahn ist seit drei Jahrzehnten NYT-Redakteur, viele Jahre davon als China-Korrespondent, wofür er zweimal einen Pulitzer-Preis (mit)gewonnen hat. Und in den letzten Jahren als Managing Editor, also als Nummer 2 hinter Dean Baquet, dem ersten schwarzen Chefredakteur der New York Times, der nach den Regeln des Verlags nun abtreten muss, bevor er 66 wird.

Joe Kahn gilt als brillanter Journalist und als außergewöhnlich zielstrebig, fokussiert und ehrgeizig, was ich deshalb interessant finde, weil er nur spaßhalber arbeitet. Der Mann hat nämlich ein riesiges Vermögen geerbt und gilt als erster Chefredakteur, der reicher sein könnte als die Familie Sulzberger, der die New York Times seit ewig gehört.

Dieses Porträt beschreibt nicht nur sehr ausführlich den neuen Chef, sondern auch die vielen internen Probleme eines Medienunternehmens, das innerhalb weniger Jahre von einem der traditionsreichsten und angesehensten auch zu einem der innovativsten und erfolgreichsten des Digitalzeitalters geworden ist. (Ein sehr gutes Porträt ihres neuen Chefredakteurs hat übrigens auch die New York Times selbst gebracht.)

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NEW YORK MAGAZINE, 19.4.22

Die Rückkehr des Faschismus

Das ist ein sehr langer, aber wirklich lohnenswerter Text des grandiosen Schweizer Journalismus Constantin Seibt über den neuen Siegeszug des Faschismus, den wohl wenige von uns für möglich gehalten hätten. (Seibt hat übrigens von einigen Jahren auch ein exzellentes Buch über Journalismus geschrieben.)

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REPUBLIK.CH, 14.4.22

Warum uns Social Media dümmer machen und die Demokratie zerstören

Jonathan Haidt ist einer der interessantesten Sozialpsychologen der Gegenwart und sein Buch „The Righteous Mind“ kann ich, auch wenn es schon zehn Jahre alt ist, nur empfehlen. Jetzt hat sich Haidt in einem sehr ausführlichen Text angesehen, wie Social Media den öffentlichen Diskurs und die Gesellschaft verändert haben. Es ist keine schöne Diagnose – und auch wenn sie sich vor allem auf die USA bezieht, halte ich das meiste darin für allgemeingültig.

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THE ATLANTIC, 11.4.22

Die stärksten Bilder 2021

Die AP, die größte Nachrichtenagentur der Welt, hat die besten Bilder ihrer Fotograf·innen aus dem Jahr 2021 zusammengestellt. Eines ist eindrucksvoller als das andere.

Screenshot mit LinkASSOCIATED PRESS, 2.12.2021