Falls Sie nicht wissen, was Sie über die Feiertage lesen oder zu Weihnachten verschenken sollen – das US-Magazin Slate hat eine Liste der „50 besten Sachbücher der letzten 25 Jahre“ erstellt (in diesem Fall alle auf Englisch).
SLATE, 18.11.2019
In den 1980er Jahren hat Joshua Meyrowitz ein brillantes, noch heute lesenswertes Buch über das Fernsehen mit dem Titel „No Sense of Place“ geschrieben. Heute könnte er ein neues Buch über das Internet schreiben, mit dem Titel „No Sense of Time“.
Derweil hat Buzzfeed diesen exzellenten Text veröffentlicht, der eindrücklich beschreibt, wie Social Media, Netflix, Spotify und Donald Trump unser Gefühl für Zeit zerstört haben.
Kaum jemand – außer vielleicht Ivan Krastev – kann so kundig über Mittel- und Osteuropa schreiben wie der britische Historiker Timothy Garton Ash, der die „Samtenen Revolutionen“ von 1989 als Zeitzeuge und als Gesprächspartner zahlloser prominenter Dissidenten erlebt hat. In diesem Text zieht er – 30 Jahre nach der großen Befreiung von den kommunistischen Diktaturen – eine nüchterne, aber höchst lesenswerte Bilanz.
Die renommierte London School of Economics hat untersucht, welche Auswirkungen verpflichtende Frauen-Quoten in der Politik haben. Die zentrale Erkenntnis: Quoten wirken. Sie verbessern die Vertretung von Frauen – und das vor allem auf Kosten von „mittelmäßig kompetenten“ Männern.
Die Studie wurde in Schweden durchgeführt, weil dort besonders viele Daten öffentlich zugänglich sind, und sie wurde bereits 2017 veröffentlicht. Ich bin allerdings erst jetzt via Twitter darauf gestoßen. Jedenfalls eine sehr lesenwerte Zusammenfassung!
BLOGS.LSE.AC.UK, 13.3.2017
Das ist eine sehr informative und ausführliche Rezension des noch viel ausführlicheren neuen Buches von Thomas Piketty („Das Kapital im 21. Jahrhundert“), das bisher nur auf Französisch erschienen ist: „Capital et Idéologie“. Wieder beschäftigt sich Piketty mit der weltweiten Verteilung von Vermögen – und wie sie sich gerechter gestalten ließe. Er schlägt dafür vor allem radikal höhere Vermögenssteuern vor.
Auf der gleichen Website gibt’s übrigens auch noch eine Kürzest-Zusammenfassung des 1.200-Seiten-Buches in 5.000 Zeichen.
Vor einem Jahr wollte der saudiarabische Dissident und Exil-Journalist Jamal Kashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul Dokumente abholen, um seine Verlobte zu heiraten. Er hat das Konsulat nicht mehr lebend verlassen.
In diesem beeindruckenden Text wird auf der Basis eines UNO-Sonderberichts, hunderter Medienberichte und eigener Recherchen im Detail dokumentiert, wie Kashoggi ermordet wurde. Im Auftrag des saudischen Regimes.
Das ist die beste Reportage, die ich über diesen langen Wahlkampf gelesen habe. FLEISCH-Herausgeber Markus Huber hat schon 2017 Christian Kern 40 Tage lang in seinem Wahlkampf-Bus begleitet und und hinreißendes kleines Buch darüber geschrieben, diesmal hat ihn der STANDARD mit Sebastian Kurz mitgeschickt.
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