Keynote auf der Jahreskonferenz von „netzwerk recherche“: Hamburg 14.6.2013
Im November 1989 war ich 23 und seit knapp zwei Jahren freier Mitarbeiter in der Außenpolitik-Redaktion des ORF-Hörfunks in Wien. Am Montag, dem 20. November sollte ich nach Karl-Marx-Stadt fahren, das hieß damals noch so, für eine Reportage aus der noch existierenden DDR, wenige Tage nach dem Mauerfall.
Aber in der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag, wo noch immer die KPČ regierte, hatte es seit Tagen Demonstrationen gegeben, die täglich größer wurden – vor allem, seit bekannt war, dass die Polizei einen protestierenden Studenten getötet hatte. Also schickte mich mein Ressortleiter an diesem kalten, nassen und sehr nebeligen November-Nachmittag nicht nach Karl-Marx-Stadt, sondern die knapp 300 Kilometer nach Prag.
Als ich dort in der Innenstadt ankam, war der lange Wenzelsplatz voll mit Menschen. Ich hatte noch nie eine so riesige Demonstration gesehen, 50.000, 100.000 – keine Ahnung. Es war laut, aber es war friedlich. Und vom Balkon einer Tageszeitung mit dem schönen Namen Svobodne Slovo – Das freie Wort – wurden Reden gehalten. Vaclav Havel stand da, der kurz davor noch im Gefängnis war. Und viele andere. Und die Polizei schritt nicht ein.
Diese Demonstrationen wiederholten sich jeden Abend. Es war grimmig kalt, aber wenn es dunkel wurde, versammelten sich jeden Abend Hunderttausende unter dem Balkon auf dem Wenzelsplatz. Sie standen bis in die Seitengassen hinein, weil der riesige Platz die Massen nicht mehr fassen konnte, klapperten mit tausenden Schlüsselbunden und riefen immer neue Parolen und witzige Reime.
Es war eine erstaunlich fröhliche Revolution, obwohl alle Angst hatten, dass jeden Moment die Panzer auf den Platz rollen könnten und die sanfte Revolution niederwalzen. Aber die Panzer kamen nicht, dafür kamen jeden Abend noch mehr Menschen und immer neue Redner auf den Balkon – berühmte Dissidenten von Jiři Dienstbier bis Petr Uhl.
Und am Freitag Abend stand dann plötzlich der Mann auf dem Balkon, der das Gesicht des Prager Frühlings 1968 gewesen war und der dann 21 Jahre praktisch verschwunden war, verbannt aus dem öffentlichen Leben, als wäre er tot gewesen: Alexander Dubček. Das erste Mal sprach er wieder öffentlich – und der alte Mann wurde wie ein Rockstar bejubelt. Und wie jeden Abend gab das Občanske Forum, das Bürgerforum, wie sich die Oppositions-Bewegung nannte, nach der Demo eine Pressekonferenz in einem Theater hinter dem Wenzelsplatz, in der Laterna Magica.
Auf der Bühne standen auch an diesem Freitag Abend nur ein paar goldfarbene Stühle vor einem schwarzen Vorhang, mit Vaclav Havel, Dubček, dem Dissidenten-Priester Vaclav Malý und Rita Klimowa, die für die hunderten Auslands-Journalisten ins Englische übersetzte.
Mitten in der Pressekonferenz tritt plötzlich jemand aus dem Vorhang, geht zu Havel und flüstert ihm etwas ins Ohr. Havel schüttelt den Kopf, schaut ganz ungläubig, beginnt zu lächeln — dann nimmt er das Mikrofon und sagt mit seiner tiefen, seit Tagen heiseren Stimme: „Ich höre soeben, das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei ist zurückgetreten. Es lebe die freie Tschechoslowakei.“
Havel und Dubček fallen sich auf der Bühne in die Arme und dreihundert internationale Journalisten, darunter etliche hartgesottene Krisen- und Kriegsreporter, springen von ihren Sitzen und klatschen und jubeln und viele haben Tränen in den Augen. Manche heulen regelrecht. Ich auch.
Ich bin seit 28 Jahren Journalist – aber allein dafür, dass ich an diesem Abend dabei sein durfte, wie in einem kleinen Kellertheater in Prag Weltgeschichte geschrieben wurde, haben sich die 28 Jahre und die zwanzig, die ich wohl noch arbeiten werde, mehr als gelohnt.
Das Faszinierende an unserem Beruf ist ja, dass wir dabei sein dürfen, wenn etwas passiert. Wenn Weltgeschichte passiert – oder auch wenn Dinge passieren, die vielleicht nicht den Lauf der Welt verändern, die aber wichtig sind für die Menschen, für die wir arbeiten. Die vielleicht das Leben unserer Leser, Zuschauerinnen, Hörer und Userinnen verändern – die jedenfalls für sie relevant sind oder interessant oder manchmal auch nur amüsant.
Wir dürfen dabei sein, wir können zuschauen und wir können nachfragen. Wir werden dafür bezahlt, neugierig zu sein und zu lernen. Zu verstehen, was passiert und es dann so weiterzuerzählen, dass es andere auch verstehen, und ihnen zu erklären, warum sie es überhaupt verstehen sollen, warum es wichtig für sie ist.
Unser Beruf ist natürlich in vielerlei Hinsicht schwieriger geworden, in den letzten Jahren. Vor allem der Teil mit dem „dafür bezahlt werden“ – und darüber wird ja wirklich sehr, sehr viel geredet und geklagt. Und das durchaus zu Recht. Ich möchte heute aber mal eine Viertelstunde lang über die andere Seite sprechen. Denn unser Beruf ist auch in vielerlei Hinsicht sehr viel leichter geworden. Und darüber wird sehr wenig geredet.
Um meine Radio-Reportagen aus Prag zu überspielen, hatte ich ein Gerät dabei, dass Nagra hieß und ca. 15 Kilo wog. Das war ein professionelles Tonband-Gerät. Dazu hatte ich eine Tasche voller Kabel und Werkzeug. Und am Wenzelsplatz bin ich dann ins Hotel Evropa marschiert, gegenüber vom Balkon mit den Rednern, hab den Portier bestochen und in der Rezeption das einzige Telefon mit Auslandsleitung aufgeschraubt und mit zwei Kabeln mein Nagra in die Telefonleitung geklemmt, um meinen mit der Hand geschriebenen Beitrag über eine krachende Leitung kaum verständlich nach Wien zu überspielen. Das Tonband musste ich übrigens für die Reportage mit einer Schere zerschneiden, um die O-Töne herauszubekommen, die Original-Aufnahme war also für immer kaputt.
Für die ersten freien Wahlen in Albanien 1991 hatte ich für die Überspielung außerhalb von Tirana etwas ganz Modernes mit: ein Satellitentelefon – das war ein Koffer mit nahezu 50 Kilo. Um den Satellitenschirm zusammenzustecken und auszurichten, haben wir eine halbe Stunde gebraucht und mussten zwei Dutzend Kinder aus dem Dorf abwehren, die uns beim Aufbau helfen wollten. Das etwas unhandliche Gerät war nämlich auf umgerechnet 150.000 D-Mark versichert.
Ok, zugegeben, das war im vorigen Jahrhundert – aber ich bin erst 46. Es ist also noch nicht so lange her. Heute könnte ich alles, wofür ich damals den Koffer, meine Werkzeugtasche und das Nagra – also knapp siebzig Kilo Ausrüstung – brauchte, mit meinem iPhone herstellen und überspielen. Das wiegt exakt 112 Gramm und ist gar nicht versichert, weil es keine fünfhundert Euro kostet.
Was ich damals aus Prag über den alten Dubček erzählt habe, das musste ich entweder wissen – schön wär’s gewesen, aber ich war während des Prager Frühlings gerade mal zwei Jahre alt. Oder ich musste es von den älteren Journalisten-Kollegen in Prag erfragen. Das habe ich auch getan. Aber was davon stimmte oder nicht, konnte ich natürlich nicht überprüfen. Heute würde ich Dubček auf meinem Handy googeln und hätte innerhalb von Sekunden mehr und interessantere Infos, als unser – damals sehr tüchtiges – Zeitungsausschnitt-Archiv in Wien in zwanzig Jahren gesammelt hatte. Soviel also zum Thema: Früher war alles besser.
Unser Beruf ist in den letzten zwanzig Jahren unfassbar viel einfacher geworden: Technisch. Und inhaltlich. Wenn Journalisten Informations-Verarbeiter sind, dann hatten sie noch nie so viele Informationen, um damit zu arbeiten. Noch nie war es so leicht zu Geschichten zu kommen. Und noch nie war es so leicht, Geschichten weiter zu erzählen.
Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass es noch nie so viel guten Journalismus gab wie heute. Es gab auch nie so viel Müll. Ziemlich sicher hat der Müll noch viel mehr zugenommen als der Qualitätsjournalismus – aber eben auch guten Journalismus gab es nie so viel wie heute.
Sie können zu jeder Tages- und Nachtzeit Ihren Fernseher aufdrehen und werden auch um drei Uhr früh noch irgendwo eine blitzgescheite politische Dokumentation finden oder ein schlaues Kulturmagazin. In jedem Bahnhofskiosk gibt es neben drei Dutzend Landlust-, Landleben– und Landgenuss-Magazinen auch regalmeterweise Spitzenjournalismus.
Letztes Jahr sind in Deutschland 366Tageszeitungen, 20 Wochenzeitungen, 891 Publikumszeitschriften und 1.140 verschiedene Fachzeitschriften erschienen. So viele Titel wie noch nie. Und da reden wir nur über die die sogenannten „alten Medien“, das berühmte „tote Holz“.
„Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten“, hat der frühere FAZ-Herausgeber Paul Sethe mal in einem berühmten Leserbrief an den Spiegel geschrieben. Das war Mitte der 60er Jahre, als sie noch für eine Zeitung schreiben mussten, um etwas zu verbreiten – und kein Satz könnte heute falscher sein.
Heute ist Pressefreiheit die Freiheit von 2,7 Milliarden Menschen mit Internet-Anschluss, ihre Meinung ins Netz zu stellen.
Professionelle Medienmenschen fühlen sich davon erstaunlich bedroht. Und das schon erstaunlich lange. Mehr als fünfzehn Jahre nach der Verbreitung des Web haben die klassischen Verlage nämlich noch immer kein Geschäftsmodell für die digitale Welt gefunden. Im Gegenteil: Ihre erste und bis heute anhaltende Reaktion war ja, das, was sie vorher jahrzehntelang gut verkauft hatten, im Netz zu verschenken. Sie haben ihren teuer produzierten Journalismus einfach gratis online gestellt.
Das war eine ziemlich eigenwillige Strategie – ein bisschen so, als hätte Quelle das Zeug, das es im Warenhaus zu kaufen gab, im Versandhandel einfach verschenkt. Das Argument der Verlage war dann immer die Reichweite für die Online-Werbung. Auch das ist ein interessanter Gedanke. Mit dem gleichen Argument könnte man nämlich auch die gedruckte Zeitung verschenken und damit die Reichweite für Printinserate erhöhen. Diesen originellen Weg hat dann aber doch keine Kaufzeitung eingeschlagen, soweit ich weiß. Was die Verlage daran gehindert hat, in den letzten fünfzehn Jahren praktikable Bezahlmodelle im Netz zu entwickeln – vielleicht auch gemeinsam für alle, verstehe ich nicht.
Es ist ein zynischer Gedanke, aber ich vermute, sie haben letztlich doch zu lange mit ihrem alten Geschäftsmodell noch durchaus gut verdient. Noch immer wird ja stolz über Umsatzrenditen von 15 bis 25 Prozent berichtet. Als ich mein Abitur in Betriebswirtschaft und Rechnungswesen absolviert habe – auch im vorigen Jahrhundert, zugegeben –, wurde uns noch erklärt, dass Umsatzrenditen von 5 Prozent schon sehr, sehr anständig sind. Heute starten Verlage bei 15 Prozent Ebitda-Rendite panisch Sparprogramme und beginnen, Leute zu kündigen. Das ist nicht sonderlich kreativ und stellenweise sogar ziemlich unanständig.
Und dass nun offenbar die gesamte Zukunft des deutschen Medienwesens ausgerechnet von der Bild-Zeitung und ihrem Chefredakteur abhängen soll, ist ja auch irgendwie tragisch. Aber immerhin: der Mann traut sich zumindest was und probiert was aus – und jammert nicht nur den ganzen Tag.
Ich mein, Jammern ist schon auch wichtig, das hat schon eine psychohygienische Funktion. Und die Welt ist ja auch schlecht. Siehe Griechenland. Ein kluger Mensch hat mal gesagt, Optimismus ist oft nur ein Mangel an Information. Aber dauernder Pessimismus ist manchmal auch nur ein Mangel an Kreativität.
Erstaunlich viele in unserer Branche verbringen jedenfalls seit ein paar Jahren ganz viel Zeit damit, zu klagen und sich zu fürchten. Jeder Zeitungskongress ist ein einziges Doomsday-Treffen – alle 14 Tage geht in irgendeinem Tagungszentrum unsere Welt unter.
Und nicht nur die Verlagsmanager jammern da, sondern auf viele etablierte Journalisten fühlen sich offenbar bedroht von dem, was da im Netz entsteht, von Bloggern, von Wikileaks, von Social Media. Oder von jungen Leuten, die wissen, was das Kürzel HTML 5 bedeutet, wie man ein Storify anlegt oder Daten aus einer Excel-Tabelle scrapt.
Das Interessante dabei ist — wenn wir zum Vergleich mal kurz auf die Musik-Branche schauen… Der geht es ja nun wahrlich auch nicht so toll. Die Digitalisierung hat die beinahe umgebracht. Und zwar nicht, weil die Musikkonzerne ihre Produkte im Netz verschenkt haben, sondern weil sie in ganz großem Stil einfach beklaut wurden. Und trotzdem ist es dort irgendwie anders.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass sich viele Musiker der Wiener Philharmoniker bedroht fühlen, weil Jugendliche Gitarre-Unterricht nehmen, die Videos ihrer Band auf YouTube hochladen oder ihre Soundfiles selber samplen können. Aber warum fürchten die sich nicht?
Vielleicht weil die Philharmoniker wissen, dass sie Profis sind; dass das, was sie machen, ein Beruf ist, den sie jahrelang gelernt haben; dass sie etwas können, das gar nicht so leicht nachzumachen ist. Und weil das Risiko, dass jemand kommt, der es noch besser kann, ja ohnehin schon immer da war. Vielleicht könnten wir da was von Musikern lernen. Zumindest ein bisschen Selbstbewusstsein.
Vielleicht nehmen Journalisten, das, was sie tun, ja selber zu wenig ernst. Niemand käme z.B. auf die Idee, einen Hobby-Gitarristen oder eine Amateur-Band als Bürger-Musiker zu bezeichnen. Aber wir haben Bürger-Journalisten.
Und noch etwas verstehe ich nicht: Warum die neuen Technologien, die unseren Beruf so viel einfacher machen, bei vielen Kollegen so viel Misstrauen wecken? „Dieses Twitter, wozu brauch ich das auch noch? Ist ja nur der nächste Zeitfresser.“ – Sie haben keine Ahnung, wie oft ich das höre. Und es ist mir unbegreiflich.
Ein Journalist – zumindest ein aktuell arbeitender Journalist – ohne Twitter-Account ist heute so was Ähnliches wie ein Journalist ohne Telefon oder ohne Internet-Anschluss. Dabei geht es gar nicht primär drum, dass man auf Twitter selber was schreibt – sondern darum, dass das eine derart praktische, nützliche und schnelle Nachrichtenquelle geworden ist. Es ist mir unverständlich, wie ein Journalist auf eine solche Info-Quelle freiwillig verzichten kann.
Auch deswegen, weil man sich dort mit den Leuten, für die wir arbeiten, austauschen kann. Weil man dort Feedback für seine Arbeit bekommt, Anregungen und natürlich auch viel Kritik. Das ist nicht immer angenehm und eine Menge Leute sind online erstaunlich unhöflich. Das Netz ist voller Narren – und die reden dort plötzlich zurück. Mühsam! Glauben Sie’s mir, ich habe 84.000 Follower auf Twitter, ich weiß, wovon ich rede.
Aber das Netz ist vor allem auch voller kluger Leute, die was können. Und die sich in den Bereichen, über die wir berichten, gut auskennen – oft sehr viel besser als wir. Und deren Wissen kann man nützen. Das war noch nie so einfach wie jetzt. Noch nie —davon bin ich überzeugt — war es so leicht wie heute, jeden Tag ein besserer Journalist zu werden.
Natürlich ist nicht jede Geschichte, die man als Reporter aufstellt oder als Redakteur einrichtet, super spannend. Nicht jeden Abend geht man klüger ins Bett, als man aufgestanden ist. Aber es gibt wenige Berufe, glaube ich, in denen die Chance, jeden Tag klüger zu werden und was zu lernen, so groß ist.
Das ist die eine Seite unseres Berufes. Und die andere Seite ist, dass wir gebraucht werden. Eine Demokratie braucht ordentlichen Journalismus. Unsere Arbeit ist letztlich die Infrastruktur einer demokratischen Gesellschaft. Wenn Menschen zumindest alle paar Jahre wählen sollen, wer ihre Gesetze macht und wer sie regiert, müssen sie wissen, wen sie da wählen. Sie brauchen also Information.
Ganz viel davon kann sich heute schon jeder selber beschaffen. Aber wer will schon 250.000 Wikileaks-Dokumente lesen? Wer will jedes Parteiprogramm Zeile für Zeile studieren? Wer will hundert Blogs abonnieren oder fünfhundert und sich jeden Tag selbst herausfiltern, was da spannend und was wichtig ist? Und dann noch überprüfen, was davon überhaupt stimmt?
Der legendäre ORF-Generalintendant Gerd Bacher mal gesagt: „Journalismus ist Unterscheidung. Die Unterscheidung zwischen wichtig und unwichtig, wahr und unwahr, Sinn und Unsinn“.
Diese Unterscheidungen waren noch nie so schwierig und so wichtig wie in einer Welt, die immer unübersichtlicher und komplexer wird. Und dafür braucht es Menschen, die das gelernt haben und professionell ausüben: Die Informationen recherchieren, überprüfen, auswählen, bewerten, sie nochmals überprüfen und dann möglichst verständlich aufbereiten und veröffentlichen.
Und die dabei von möglichst wenig anderen Interessen geleitet sind, als vom Versuch, die Wirklichkeit zu beschreiben, so gut es nur geht. Die vielleicht eine so pathetische Idee antreibt wie Aufklärung. Mit dem Ziel, dass ihr Publikum qualifizierter am demokratischen Diskurs teilnehmen kann, wie es die BBC mal formuliert hat. Da muss es nicht immer um Revolutionen gehen, um zurückgetretene Zentralkomitees und um Weltgeschichte, sondern um unsere ganz normale, alltägliche Arbeit.
Der großartige Robert Hochner, der beste Nachrichtenmoderator, den der ORF je hatte, hat die mal so beschrieben: „Die Politiker machen den Käse. Und wir bohren die Löcher hinein.“ – Wenn das kein Traumjob ist, weiß ich nicht, was ein Traumjob ist.